Das Abenteuer: Geocaching

Schon seit Jahren liegt Geocaching voll im Trend, obwohl es diese Form der digitalen Schnitzeljagd erst seit dem Jahr 2000 gibt. Digital ist aber nur die Form der Datengewinnung und -anzeige, alles andere passiert in der Natur. Aber kurz erst einmal zur Geschichte des Geocaching: Das US-amerikanische Verteidigungsministerium hatte Jahre zuvor das GPS (Global Positioning System) entwickelt, das eine Navigation mittels Satelliten erlaubt. Da es aber ausschließlich der militärischen Nutzung dienen sollte, wurden den Satellitensignalen künstliche Fehler (die sogenannten Selected Availability) hinzugefügt, sodass für die zivile Nutzung nur eine Genauigkeit von 100 Metern gegeben war. Das Militär und andere Einrichtungen hatten hingegen die Möglichkeit, diese Fehler herauszurechnen. Im Mai 2000 hat der damalige US-Präsident Bill Clinton angekündigt, die Funktion der künstlichen Fehler abzuschalten. Nun konnte das GPS auch von Zivilisten genutzt werden, da das System dann eine Genauigkeit von etwa 10 Metern erreichte.

GPS receiver on background map.

© EurekA_89 Gervasio S / Fotolia

Anfang Mai 2000 wurde vorgeschlagen, dass „Ableben“ der selektiven Verfügbarkeit zu feiern und das erste Cache versteckt, dessen Daten dann in einem Blog veröffentlicht wurden. Das war die Geburtsstunde des Geocaching. Schon in den ersten Monaten schlossen sich Tausende Interessierte an, heutzutage gibt es weltweit mehr als 3 Millionen Caches (Verstecke) und sicher noch einiges mehr an Geocachern. Diese tauschen sich nicht nur in den Logbüchern der einzelnen Verstecke, sondern auch in Internetforen und Webseiten aus. Viele suchen auch den direkten Austausch in Eventcaches.

Was macht die Faszination Geocaching aus?

Zum Einen ist es natürlich der angeborene Drang, Verstecke auch nur mit wenigen Hinweisen aufzuspüren. Manchem kommen dabei sicher die Erfahrungen aus einer herkömmlichen Schnitzeljagd zugute, wie man sie noch aus Kinderzeiten kennt. Hier führten ausgelegte Papierschnitzel zum Ziel. Jetzt stehen den Cachern nur die GPS-Daten zur Verfügung. Um diese lesen zu können, ist ein GPS-Gerät notwendig. Hier kann beispielsweise ein Navigationssystem zum Einsatz kommen, dass mit einer Zusatzsoftware ausgestattet ist.

Caches sind in den unterschiedlichsten Regionen versteckt. Allein in Deutschland gibt es mehr als Dreihunderttausend, weltweit sind es mehrere Millionen. Einige Caches sind leicht zu finden, bei anderen wird die Suche richtig knifflig. Durch den stundenlangen Aufenthalt in der Natur hält man sich nicht nur an der frischen Luft auf, sondern erhascht auch manchen Blick, der einem sonst verborgen bliebe. Manche kombinieren das Geocaching auch mit teilweise ausgiebigen Wandertouren. Zugleich bekommt man einen Blick für die Natur, sucht nach den besten Wegen zum Ziel und wird vielleicht auch etwas achtsamer. Wer möchte, kann die Caches natürlich auch gemeinsam mit Freunden suchen. Entweder versucht man sein Glück gemeinsam oder jeder begibt sich selbst auf die Tour.

Besonders interessant wird es, wenn die Caches nicht im bekannten heimischen Terrain gesucht werden, sondern extra dafür ein Urlaubsziel festgelegt wird. Natürlich sollte sich dann dort auch einiges Interessantes für die Familie bieten, sofern sich diese nicht an der Cachesuche beteiligen möchte. Ansonsten steht interessanten Stunden, bei denen man auch viel über die örtliche Fauna und Flora lernt, nichts mehr im Weg. Gleichzeitig schult man beim Geocaching aber auch seine Analytik. So ist es beispielsweise möglich, dass erst weitere Punkte in der Natur erreicht werden müssen, die dann Hinweise auf das eigentliche Ziel bereithalten.

Jetzt haben wir aber schon so lange von den Caches gesprochen, ohne direkt darauf einzugehen, was ein solches überhaupt beinhaltet und welche Ausrüstung jeder Geocacher bei sich tragen sollte.

Welche Ausrüstung benötigt ein Geocacher?

Um sich zuallererst einmal für einen Cache entscheiden zu können, ist natürlich ein PC, Laptop oder Tablet notwendig, welche mit dem Internet verbunden sind. Natürlich eignet sich aber auch ein Smartphone bzw. Handy, aber hier dürften sich gerade die Karten als etwas zu klein erweisen, wenn man sich beispielsweise erst einmal einen allgemeinen Überblick über vorhandene Caches verschaffen möchte. Interessiert man sich sofort für eine bestimmte Region, sieht es natürlich schon wieder anders aus.

Für den Aufenthalt in der freien Natur wird natürlich die passende Kleidung vorausgesetzt. In Wäldern ist es beispielsweise sinnvoll, langärmlige Oberbekleidung, lange Hosen und festes Schuhwerk – beispielsweise Trekkingschuhe oder auch Gummistiefel – zu tragen. Bei Caches, die in Strandnähe versteckt sind, ist durchaus auch etwas leichtere Kleidung möglich. Generell ist es sinnvoll, Sonnenschutz zu verwenden. In Wäldern und auf Wiesen sollte zugleich auch noch ein Mittel gegen Zecken und Mücken auf die Haut aufgetragen werden.

Zu den weiteren Ausrüstungsgegenständen gehört neben dem bereits erwähnten GPS-Gerät oder auch einem Navigationsgerät mit entsprechender Zusatzsoftware auch ein Geocaching-Stempel. Viele Geocacher nutzen dafür ein individuelles Motiv, andere wiederum haben sich zu Teams zusammengeschlossen und verwenden das gleiche Symbol. Hier erhalten Sie weitere Informationen zum Geocaching-Stempel. Natürlich können Sie für Ihren Geocaching-Stempel ebenfalls auf Vorlagen zurückgreifen oder ihr ganz eigenes Motiv entwerfen, dass dann vom Stempelhersteller auf die Stempelplatte übertragen wird.

Des weiteren benötigen Geocacher unter anderem eine kleine Taschenlampe, mit der man auch in Rohre hinein- und zwischen Bretterstapel leuchten kann, eine Box, in welcher unter anderem der Geocaching-Stempel (und eventuell ein notwendiges separates Stempelkissen) aufbewahrt werden, aber auch ein Fernglas gehören. Mit Letzterem lässt sich die Umgebung und somit auch das eventuelle Versteck besser beobachten. Wurde ein Versteck gefunden, trägt sich der Geocacher in das Logbuch ein und entnimmt der Box eine der beigelegten Gaben. Zugleich legt er aber auch selbst etwas Neues in die Box, verschließt sie wieder und stellt sie genauso wieder an der gleichen Stelle ab, wie er sie vorgefunden hat. Sehr oft kommt es vor, dass die im Cache enthaltenen Kugelschreiber oder Bleistifte nicht mehr richtig schreiben. Deshalb sollte man unbedingt einen oder mehrere kleine Ersatzbleistifte oder Kugelschreiber mit sich führen. Ein Handy mit Kamerafunktion sollte ebenfalls zur Ausstattung gehören, wird bei einigen Caches doch gefordert, ein Foto zu fertigen und dieses auf der entsprechenden Webseite hochzuladen. Erst so ist der Fund vollständig dokumentiert. Auch die entnommenen und hinzugefügten Gegenstände sollen oft fotografiert werden.

Was befindet sich in einer Cachebox?

Zur Standardausrüstung der Box gehören unter anderem das Logbuch, in dem sich jeder Finder einträgt, ein Bleistift, ein Anspitzer und ein paar Gegenstände, von denen sich der Geocacher einen aussuchen darf. Im Logbuch werden nicht nur der Name und das Symbol des Geocachers vermerkt, sondern auch das aktuelle Datum sowie der entnommene und der beigelegte Gegenstand. Diese Informationen können und sollten dann auch auf der Webseite, auf der das Cache registriert ist, eingetragen werden.

Natürlich gibt es noch einiges an Gegenständen mehr, die zur Ausrüstung eines Geocachers gehören können. Einige Online-Shops führen dazu eine breite Palette verschiedenster Angebote, angefangen beim notwendigen GPS-Gerät bis hin zu Travel Bugs, die aus einem Maskottchen und einer Kette bestehen können, an. Aber auch Fankleidung ist hier erhältlich.

Fazit

Für jeden, der sich gern in der freien Natur bewegt oder auch etwas für die eigene Kondition tun möchte, ist das Geocaching ein interessantes Hobby. Vor allem die Kombinationsgabe, aber auch die Motivation werden hierbei stark gefördert. Da es sowohl leicht als auch schwieriger zu findende Caches gibt, ist für jeden Schwierigkeitsgrad etwas dabei. So eignet sich das Geocaching auch als gemeinsames Familienhobby.

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