Regeln und Straßen

Auch in Norwegen gibt es Straßenregeln

Höchstgeschwindigkeit in Norwegen

Geschwindigkeitsübertretungen werden mit empfindlichen Bußgeldern belegt! Wer rast, der zahlt und in Norwegen kann das sehr schnell in die Hundert Euro gehen. Fahrt ihr beispielsweise 6-10km/h zu schnell, kann dies 1000,- NOK kosten. Bitte achtet daher immer auf die Geschwindigkeit, besonders gemein sind die Kontrollen in einer Senke! Wer sich hier ohne auf den Tacho zu schauen den Berg runterrollen läßt…

Für die Kontrollen gibt es drei Möglichkeiten:

  1. Die wohl häufigste Variante sind die Schläuche auf der Straße. Man hat zumindest noch die Chance mit einer (Voll)-Bremsung das Schlimmste zu verhindern.

  2. Auch in Norwegen stehen sie teilweise häufiger als Bäume – die Blitzkästen, manchmal in Abständen von nur 300-500m.

  3. Die Kontrolle durch die Polizei (politi). Hier kann es richtig teuer werden. Der Spielraum der Polizei ist groß. Werdet ihr z.B. mit 4km/h zuviel erwischt, kann der Polizist durchaus noch 3km/h drauflegen, damit es sich richtig “lohnt”.

Höchstgeschwindigkeit km/h

PKW bis 3,5 t

Wohnmobil bis 7,5 t

innerorts

50

50

außerorts

80

80

Schnellstraßen

90

80

Autobahnen

90

80

Promillegrenze in Norwegen

Seit dem 01.01.2001 gilt eine Grenze von 0,2. Ich kann nur jedem raten ohne auch nur einen Schluck Alkohol getrunken zu haben (ist eigentlich sowieso selbstverständlich) mit dem Auto zu fahren. Wer erwischt wird, muß mit einer Gefängnis- bzw. hohen Geldstrafe (ab 45.000,- NOK!) rechnen.

Weitere Bußgelder in Norwegen

Das Telefonieren mit dem Handy im Auto ist auch in Norwegen strikt verboten – einzige Außnahme ist eine Freisprechanlage. Einen Ortsunkundigen kann eine falsche Spurwahl schnell 1500,- NOK kosten, das Durchfahren einer durchgezogenen Linie schlägt mit ebenfalls 1500,- NOK zu buche. Bitte beachtet auch die Gurtpflicht, gerade nach einem kurzen Stop wird das Anlegen des Gurtes schnell vergessen (750,- NOK Strafe).

Mitführpflichten und Vorschriften

Licht

Nicht nur in der Nacht, sondern auch am Tag ist das Fahren mit Licht in Norwegen Pflicht.

Alle Angaben ohne Gewähr.


Traumstraßen in Norwegen (Jürgen Diebäcker, Quelle: “Sonntag Aktuell”)

Hallo Freunde, auf dem Weg zu unserem Urlaubsziel glauben wir Angler meist, auf keinen Fall Zeit “verschenken” zu dürfen. Dabei rauschen wir, die Fische schon im Hinterkopf, an vielen Schönheiten unseres Reiselandes vorbei. Deshalb hier ein paar Tipps für diejenigen von Euch, die sich mehr Zeit lassen wollen oder können. Diesen Bericht habe ich letztes Jahr für “Sonntag aktuell” geschrieben – vielleicht nützt er einigen von Euch.

Wo sich Fahren in Norwegen genießen lässt

Wie kein anderes europäisches Reiseland bietet Norwegen Fjorde, Seen und Hochgebirge, Meer und Wälder dicht nebeneinander: grandiose Landschaften, die mit dem Auto er-fahrbar sind.

Norwegens Traumstraßen

Die Kilometerfresser unter den Norwegen-Touristen kennen meist nur die Europastraße 6. Deren rund 2500 Kilometer zwischen Oslo und dem Nordkap bewältigen sie per Motorrad oder Wohnmobil in – je nach Fahrzeug und Ausmaß ihrer Besessenheit – drei bis sechs Tagen. Und rasen dabei in manche der teuer kommenden Radarfallen hinein sowie an den meisten Schönheiten vorbei. Denn das Land der Trolle und Traumlandschaften will gemächlich erwandert werden. Was durchaus mit dem Auto geschehen kann, denn abseits der E 6 bieten nicht nur die “Nationalen Touristenstraßen” dem Auge Genuss im Übermaß.

Trollstigen

Die elf Serpentinen im nördlichen Abschnitt des “Riksvegen” (RV, zu deutsch: Reichsstraße) 63 zwischen Andalsnes und Geiranger sind seit der Eröffnung 1936 Norwegens berühmtestes Straßenstück, über das von Juni bis August alljährlich hunderttausende Fahrzeuge rollen. Die zwölf Prozent Steigung auf der Nordseite stellen selbst für Caravan-Gespanne mit durchzugsstarkem Zugwagen keine unüberwindbare Strecke dar – eher für die Biker aller Altersgruppen, die sich dort von Meereshöhe bis auf 850 Meter hinauf quälen (und dabei hinter ihrem Rücken grandiose Ausblicke ins Tal verpassen). Auf halbem Weg bietet der Stigfossen mit seinem 180 Meter frei herab stürzenden Wasser, das sich danach als schäumender Gebirgsbach unter einer Brücke hindurch presst, Möglichkeit zur Erfrischung.

Wie viele der norwegischen Gebirgsstraßen folgt auch der Trollstigen einem Saumpfad, auf dem vor Jahrhunderten Vieh und Handelsgüter über die Berge gebracht wurden: ein buchstäblich halsbrecherischer Weg, wie dessen an den Hängen noch sichtbare weiße Markierungen veranschaulichen. Der Ausbau zur Fahrstraße erforderte 20 Jahre. Ihren Namen bezog sie vom nahen Trollveggen, einer 1000 Meter senkrecht abstürzenden Felswand, die mit ihren Überhängen als eines der weltweit schwierigsten Bergsteiger-Reviere mit bis zu drei Wochen erfordernden Touren gilt. Das 1980 in Mode gekommene Fallschirmspringen von der Gipfelklippe aus ist freilich nach einigen Todesstürzen verboten worden. Seither haben die Trolle – jene mythischen Berggeister, die angeblich auf den Gebirgsplateaus hausen und deren Nachbildungen (je schauerlicher desto schöner) Norwegen-Touristen bevorzugt als Souvenir erwerben – wieder mehr Ruhe. Der Trollstigen ist von Anfang Juni bis Ende August befahrbar (Auskünfte: Statens vegvesen, Tel. 0047 7125 8000 bzw. 7124 8500) ; die Steinschlag- und Lawinensicherungs-Arbeiten der vergangenen Jahre sind inzwischen beendet. Keine Übernachtungsmöglichkeit, nur Restauration auf der Passhöhe.

Sognefjellveg

Kaum einer der Urlauber, die heute auf dem 20 Kilometer langen Teilstück des RV 55 zwischen Lom und Sogndal über den höchsten (1434 Meter) Gebirgspass Nordeuropas rollen, ahnt die Qualen der Straßenbauer. 200 arbeitslose Jugendliche wühlten hier mit Hacke und Spaten zwei Jahre lang den Boden auf, bewegten mit Brechstangen und Schubkarren schwere Steine, ehe 1938 das erste Auto übers Fjell rollen konnte.

Die Route ist eine der ältesten Verbindungen zwischen Ost- und Westnorwegen. Von der Küste zwischen Sognefjord und Bergen wurden früher mit Saumpferden Salz und Fische ins Gudbrandsdalen geliefert, von dort kamen Leder, Teer, Eisen und Butter in den Westen. Die mehrtägige Reise über das Gebirge, wo Steinhaufen als Wegweiser dienten, war nicht nur mühselig, sondern auch gefährlich: Noch heute zeugt der “Galgenberg” vom Schicksal, das Räuber dort erwartete – wenn man sie denn erwischte, hängte oder in Ketten an die Felsen schmiedete, wo sie in tagelangem Todeskampf ihr Leben aushauchten. Die zum Teil künstlerisch ausgeschmückten Rastplätze des RV 55 bieten großartige Ausblicke auf die Gletscher und 24 Zweitausender der nahen Nationalparks Jostedalsbreen und Jotunheimen. Mit Glück lassen sich hier nicht nur Herden zahmer, sondern auch wild lebender Rentiere beobachten; wer Zeit hat, kann Angebote der Orte im Tal zu Bergwanderungen, Gletscher- und Sommerski-Touren nutzen. Der ab November geschlossene Sognefjellveg wird meist am 1. Mai für den Verkehr geöffnet. Auskünfte: Turistkontor Lom, Tel. 0047 6121 2990

Strynefjellveg

Wie die nahe gelegene Straße übers Sognefjell verbindet auch der Strynefjellveg zwischen Grotli und Hjelle seit altersher West- und Ostnorwegen. Einziger Unterschied: Die moderne, ganzjährig geöffnete Route verläuft als RV 15 ziemlich unspektakulär durch drei Tunnel, während die erhalten gebliebene, 107 Jahre alte Schotterpiste sich als “Gamle Strynefjellveg” (RV 25 auf 27 Kilometer Länge über das Hochplateau (1139 Meter) am Fuß des Jostedalsbreen windet. Bei der Eröffnung 1894 galt die von schwedischen Bauarbeitern und den Bewohnern beider Gebirgsseiten geschaffene Verbindung als Meisterwerk des Straßenbaus. Granit-Schichtungen an Brücken und Stützmauern vermitteln noch heute einen Begriff davon. Noch bis in die 50-er Jahre mussten die Anwohner Teile der Straße im Frühjahr mit Schaufeln vom Schnee befreien. Besonders farbenprächtig ist das baumlose Hochplateau des Strynefjells, wenn dort im Spät-sommer die Eriken blühen. Urlaubern sei die Fahrt in West-Ost-Richtung und ab Grotli zurück nach Westen nebst Fortsetzung auf dem RV 63 in Richtung Geiranger empfohlen: Von den Kurven über dem Kreuzfahrerziel aus bietet sich die atemberaubendste Aussicht auf den “schönsten Fjord der Welt”. Der Gamle Strynefjellsveg ist meist ab 1. Juni geöffnet. Auskünfte: Destination Stryn & Nord-fjord, Tel. 0047 5787 4040

Hardanger Turistveg

Als Hauptverbindungstraße zwischen Oslo und Bergen ist der RV 7 im Hochsommer eine Touristen-“Rennbahn”. Doch im Mai ist der Abschnitt Dyranut-Norheimsund zwischen Hardangervidda und Hardangerfjord auch ein lohnendes Reiseziel. Beim Herunterrollen von der strauchlosen Einöde der noch schneebedeckten Vidda zu den blühenden Obstgärten am Fjord-Ufer eröffnet sich an fast jeder Kurve ein traumhaftes Panorama. Abstecher lohnen zum Voeringsfossen, Norwegens höchstem Wasserfall, zum pittoresken Maboedalen, zum wie ein Adlernest auf einen Felsvorsprung gebauten Berghof Kjeasen und – per Fähre nach Jondal – zum Folgefonna, einem Teil des Hardanger-Gletschers.

Der RV 7 ist ganzjährig befahrbar, kann aber im Winterhalbjahr nach Schneefällen vorübergehend geschlossen sein, bis sie wieder geräumt ist. Auskünfte: Turistinformasjon Eidfjord (Tel. 0047 5367 3400)

Atlanterhavsveg

Die “Atlantikstraße”, die als Teil des RV 64 im äußersten Westen Mittelnorwegens – zwischen Vevang und Karvag – ein knappes Dutzend dem Festland vorgelagerter Inselchen verbindet, ist nur 8,2 Kilometer lang, aber einzigartig: Sie wurde in sechsjähriger Bauzeit buchstäblich dem Meer abgerungen. Vor allem bei Sturm und Seegang bieten die acht geschwungenen, von Gischt umspülten Spannbeton-Brücken, von denen sich an ruhigeren Tagen Fische fangen lassen, ein spektakuläres Bild.

Schon bald nach der Jahrhundertwende hatte es Überlegungen gegeben, hier durch Brückenbau eine Landverbindung zwischen Molde und Kristiansund zu schaffen – als küstennahe Eisenbahnstrecke für den Güterverkehr, weil die Schiffahrt durch das wegen seiner zahllosen Untiefen gefürchtete Inselmeer der Hustadvika äußerst gefährlich war. Nur für den Autoverkehr wurden die alten Pläne schließlich in der 80-er Jahren mit einem Aufwand von 15 Millionen Euro umgesetzt. Von der “Straße im Meer” profitieren nicht nur die Fischer, sondern auch Touristen, für die die Insel Averoey seither leichter erreichbar ist. Seit 1999 kostet der Atlanterhavsveg keine Maut mehr. Auskünfte: Turistinformasjon Averoy (Tel. 0047 7151 7133)

Kystriksveien

Als E 6-Alternative für Nordland-Fahrer, denen mehr am Genießen als am schnellen Vorwärtskommen liegt, hat es die “Küstenstraße” RV 17 (siehe auch unter Rubrik “Mittelnorwegen”) zwischen Steinkjer und Bodoe zu einiger Bekanntheit gebracht: zu Recht, denn sie ist als Reiseziel ebenso lohnend wie viele der an ihr gelegenen 24 Gemeinden. Die 650 Kilometer lange, schmale, aber mittlerweile gut ausgebaute Straße führt durch das bizarre, an Sagen reiche Helgeland, vorbei am Torghatten – dem Berg mit dem rätselhaften Loch -, den “Sieben Schwestern” und dem Gletscher Svartisen, quert den Polarkreis und den Saltstraumen, den mächtigsten aller Gezeitenströme an der norwegischen Küste.

Wer die RV 17 ganz abfahren will, muss etliche Fähren benutzen, deren Gebühren kräftig ins Geld gehen. Die Wartezeiten sind mitunter beträchtlich. Auskünfte: Kystriksveien Reiseliv AS in Steinkjer, Tel. 0047 7416 3617

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