Mit dem Wohnmobil durch Norwegen

Ich hätte nicht gedacht, dass es so viele Norwegenangler gibt, die neben ihrer “Männertour” zusätzlich noch ihren Familienurlaub mit dem Wohnwagen in Norwegen verbringen. Woran das liegt, wird schnell klar, wenn man einmal dieses schöne Land bereist hat. Oft sind dabei schon die paar wenigen hundert Kilometer von Oslo Richtung Mittelnorwegen ausreichend, um das Aha-Erlebnis zu bekommen.

Wie komme ich mit dem Wohnmobil nach Norwegen

Wer mit dem Wohnwagen durch Norwegen reisen möchte, der muss natürlich erst einmal in das gelobte Land kommen. Eine erste Übersicht zur Anreise mit dem PKW ist dann logischerweise auch für die Urlauber mit dem größeren Gefährt gültig. Ich persönlich mag ja die Strecke Kiel-Oslo auf der Hin- und die Strecke Oslo-Frederikshavn auf der Rücktour. Möglichkeiten gibt es jedoch reichlich. Ist halt auch eine Frage, was man für die Überfahrten ausgeben möchte. Denn die ColorLine ab/nach Kiel ist jetzt nicht wirklich ein Schnäppchen und erst recht nicht, wenn man die Überfahrt mit einem großen Wohnmobil macht. Daher kann es sich lohnen, die verschiedenen Anbieter und Strecken preislich zu vergleichen.

Allein vom Preis würde ich es aber nicht gänzlich abhängig machen, denn auch die Strecke und Fahrzeit sollte man entsprechend im Auge behalten. Klar ist auch, dass wenn man ein Wohnmobil mietet, dann nicht wegen 50,- mehr auf eine andere Strecke umschwenken wird, wenn diese doch eigentlich von der Planung (Strecke/Landschaft usw.) her passend erscheint.

Wer gänzlich auf die Anreise über den Seeweg verzichten möchte, dem steht natürlich noch die Option der Überfahrt über die 16km lange und sehr eindrucksvolle Öresundbrücke offen.

 Wann sollte man nach Norwegen reisen

Es gibt Länder auf der Erde, die man auf Grund klimatischer Eigenheiten wie beispielsweise dem Monsun zu bestimmten Zeiten meiden sollte. Norwegen gehört nicht zu diesen Ländern und ganz ehrlich: die ideale Reisezeit gibt es nicht, da jede Jahreszeit auch in Norwegen etwas für sich hat. Aber natürlich macht es keinen Sinn, bei meterhohem Schnee mit dem Wohnwagen über die Bergpässe zu schleichen. Also sind die Monate von Mai bis Oktober zu empfehlen. Hier sind auch die Temperaturen teils sommerlich warm. Wer denkt, in Norwegen ist es immer kalt, der irrt, denn der Golfstrom sorgt für ein angenehmes Klima.

Versteckte Kosten

Da in Norwegen über die Jahrzehnte eine schier unglaubliche Tunnel- und Brückenwelt entstanden ist, werden diese einzeln solange per Maut bezahlt bis sie finanziert sind. Tolle Idee und wäre auch hier in Deutschland nachahmenswert. Das Bezahlen der Maut ist modern geworden und mit dem Autopass ein Kinderspiel.

Was ihr nicht mit dem Autopass zahlen könnt, sind die vielen kleinen Inlandsfähren, die besonders entlang der Küstenstrasse verkehren. Das Bezahlen ist aber auch hier einfach möglich – entweder bar oder halt wie man es in Norwegen kennt per Kreditkarte.

Augen auf und Vorsicht walten lassen

Klar, dass Reisende im Wohnwagen keine Raser sind, die es eilig haben an einen Ort zu gelangen. Im Gegenteil, will man doch ruhig und entspannt und natürlich flexibel die Landschaft erkunden. Doch die Strassen sind teils sehr eng und kurvig, so dass man besonders aufmerksam mit seinem großen Gefährt unterwegs sein muss. Die oben angesprochenen zahlreichen Tunnel sollten ebenfalls sehr aufmerksam befahren werden. Und, Norwegen hat einen großen Wildbestand. Nicht nur der Elch kann besonders in den Morgen- und Abendstunden plötzlich auf der Straße auftauchen. Auch Rehe passieren sehr oft die Wege.

Wohnwagen und Angeln

Grundsätzlich könnt ihr ja am Meer kostenlos angeln. Also wenn es euer Rastplatz hergibt, dann ab ans Ufer und die Spinnrute auspacken, um den Fisch zum Abendessen zu fangen. Wer richtiges Hochseeangeln betreiben möchte, der sollte sich vor der Tour unbedingt informieren, wer denn Angelboote verleiht. Meine Erfahrung ist nämlich die, dass die Gastgeber die Boote ungern an reine “Wohnwagen-Touristen” verleihen, sondern eher an jene, die gleich noch die Unterkunft mit buchen. Nicht, dass ihr dann mit traurigem Gesicht dasteht.

Aber die zahlreichen Seen und Flüssen laden natürlich ebenfalls ein, beangelt zu werden. Beachtet dazu bitte, dass dann ggf. Angellizenzen fällig werden!

Fazit

Für den reinen Angelurlaub wohl eher ungeeignet, aber wie eingangs beschrieben, geht es auch bei dem Urlaub im Wohnwagen darum, das Land intensiv kennenzulernen.

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