Jetzt wo sich die letzten Angler im Angelurlaub in Norwegen befinden, sitzen sicherlich viele von euch vor den zahlreichen Angelreisekatalogen der hiesigen Veranstalter oder surfen online durch die Angebote. Für viele stellt sich die Frage: Wann ist denn die beste Reisezeit, um zum Angeln nach Norwegen zu reisen? Diese Frage ist mindestens einmal pro Woche seitens eurer Anfragen in meinem E-Mail-Postkasten. So pauschal lässt sich diese Frage eigentlich nicht beantworten, denn wie so oft im Leben spielen eine ganze Reihe von Faktoren eine Rolle.

In erster Linie ist es die Urlaubszeit an sich, die leider recht begrenzt ist. Von daher muss der Reisezeitraum recht genau geplant werden. Viele Angler haben schulpflichtige Kinder oder Mitreisende, die an die Schulferien gebunden sind – mich eingeschlossen. Weiterhin entscheidend ist das Reiseziel. Man mag es kaum glauben, aber es gibt die berühmten Angelperlen in Norwegen, die bereits jetzt für einige Termine im Jahr 2017 ausgebucht sind. Das ist kein Witz! Mir scheint, dass die Buchungen immer früher erfolgen und so manch Angler nur kopfschüttelnd fragen kann, wie manch einer so früh seinen Urlaub planen kann.

Neben der Urlaubszeit, dem vakanten Reiseziel gilt es natürlich die Zielfische unter einen Hut zu bekommen. Grundsätzlich sind die üblichen Verdächtigen wie Dorsch, Heilbutt und Rotbarsch das ganze Jahr über zu fangen. Die Märchen, dass man große Butts nur im Mai fängt, sind längst überholt und die Fangmeldung von April bis September belehren uns  eines besseren. Fakt ist, dass einige wenige Fischarten nur zu bestimmten Zeiten gefangen werden. Der Steinbeisser beispielsweise, ist ein echter Frühjahrsfisch, der von April bis Juni gefangen werden kann. Je nördlicher, desto höher sind die Chancen, diesen grimmigen Gesellen an die Leine zu bekommen. Doch auch für ihn gilt: Es gibt Ausnahmen. Wer den Blog aufmerksam mitverfolgt, der weiß, dass es in Nordnorwegen durchaus Ziele gibt, wo man Steinbeisser quasi ganzjährig fangen kann. Gleiches gilt auch für den nächsten Kammeraden, den Seelachs, der uns gerne im Sommer besucht. Und wieder die Ausnahme: Es gibt Destinationen, die einen festen Heringsstamm und damit auch Seelachse haben – so zum Beispiel in Lavangen/Nordnorwegen. Wer sich gerne eine Makrele zum Räuchern in die entsprechende Tonne hängen will, der sollte sich im Sommer nach Norwegen aufmachen. Zuerst taucht sie im Süden Norwegens auf und verschiebt ihr Auftreten immer weiter Richtung Norden, je später es Richtung Sommer geht. Wir haben noch im September in Mittelnorwegen reichlich dieser kleinen Sportfreunde fangen können.

Für kombinierte Urlaube (wandern, angeln etc.) empfiehlt es sich, dann doch eher die warmen Monate zu bevorzugen. Wann diese sind, kann man auch nicht pauschalisieren. Ich habe schon Ende Mai im T-Shirt geangelt, aber umgekehrt im August mit zwei Lagen dicker Pullis. Das macht die Geschichte in Norwegen irgendwie spannend. Fakt ist aber, dass insbesondere Ende Mai bis in den September hinein die Flora aus meiner Sicht am schönsten ist.

Dann wünsche ich allen viel Erfolg bei der Suche des passenden Reiseziels für 2016 oder gar schon 2017…