Widrige Bedingungen beim Lachsangeln

Lass Sonne scheinen

Vergangene Woche sollte es endlich soweit sein und ich wollte mich endlich mal wieder mit dem Angelboot auf dem Wasser bewegen. Am besten gleich so, dass ich mich noch über ein paar schöne Fische freuen könnte.

Doch der Reihe nach. Anfang des Jahres wurde aus den Erfahrungen der letzten Jahre der Plan gehegt, im März wieder eine entspannte Lachstour zu starten. Da wir das Glück haben, uns nicht an den Terminen der vielen Lachsguides zu richten und quasi unser eigenes Ding machen können, wurde also die vorletzte Woche im März fest im Kalender eingeplant.

Mein Kumpel Jörg fuhr bereits einige Tage früher los, denn er musste ja schliesslich das Boot nebst Trailer sicher zum Liegeplatz in Glowe bringen. Ein Blick in die Wetterkarte wenige Tage vor dem Start in Richtung Rügen liessen uns jetzt nicht wirklich breit grinsen. “Lasst Sonne scheinen!” konnte ich bei allen Gesichtern ablesen. So richtig an Frühling konnte zu diesem Zeitpunkt noch niemand glauben. Na gut, ihr wisst ja, dass es bei uns Anglern nur eine Variable gibt, die uns nicht auf das Meer – in diesem Falle die Ostsee – lässt. Und das war der Wind. Dieser sollte sich aber glücklicherweise bis zu unserer Ankunft beruhigen.

Was uns dann doch etwas beunruhigte, waren die nach wie vor winterlichen Temperaturen. Teils immer noch unter Null und nicht wirklich mit einer Änderung in Sicht hofften wir, dass dennoch etwas gehen würde. Das Boot per Kran zu Wasser gelassen und nach einer kleinen technischen Komplikation sollte es am Folgetag losgehen.

Kalt – nicht nur die Luft

Bei durchaus vernünftigen Windverhältnissen liefen wir auf die Ostsee aus und genehmigten uns dann auch erstmal ein Frühstück.

Frühstück auf dem Angelboot

Ein Blick auf die Wassertemperatur über unser Echolot zeichnete uns allerdings schnell ein paar Grübelfalten auf die Stirn. Warum? Das Wasser der Ostsee war leider noch sehr kalt. Genauer gesagt hatte es nicht einmal 2°C, was für diese Zeit im Jahr noch immer recht kalt war – und für unser Vorhaben wohl zu kalt (was sich später noch bewahrheiten sollte). Da wir von Freunden hörten, dass es in Norwegen aktuell super lief (besonders die dicken Dorsche laufen aktuell mega!), hatten wir schon fast die Schnapsidee, kurzfristig eine Ferienwohnung in Norwegen buchen. Doch noch war ja nicht alle Tage Abend und wir wechselten die Stelle, bevor wir unsere Planersysteme “scharf” machten.

noch schnell die Stelle gewechselt

Doch ich nehme es vorweg: An diesem und auch am folgenden Tag hatten wir bis auf ein paar kleine “Gumminasen”, auch als Dorsche bekannt, keinen nennenswerten Fisch. Damit meine ich insbesondere unsere Silberbarren, über die wir uns noch zur gleichen Jahreszeit im vergangenen Jahr freuten. Im Hafen hatten wir von anderen Gleichgesinnten erfahren, dass von ganzen 40-50 Booten, die ein riesiges Areal abfuhren, lediglich zwei Angler mit zwei Meerforellen belohnt wurden. Diese waren dann zudem auch noch recht klein, so dass man eigentlich sagen muss, dass eigentlich nichts – und zwar komplett nicht – lief. Das “Warum” war schnell bei allen geklärt. Ihr habt es ja im Verlauf meines Erfahrungsberichtes bereits vernommen, dass die Ostsee einfach noch zu kalt war.

Wetterbesserung? Denkste! Ich blieb noch einige Tage auf Rügen und musste am Tag meiner Abreise sogar noch 10cm Schnee vom Auto kehren. Irre, so habe ich das lange nicht mehr erlebt. Doch nun endlich soll ja Besserung eintreten und die Lachssaison läuft ja auch noch eine Weile. Das wird schon noch und ich bin gespannt, was alles…

Dieser Artikel hat Dir gefallen? Teile ihn jetzt datenschutzfreundlich!