Buttmonster in Storekorsnes gefangen

246cm Buttwahnsinn in Storekorsnes

Die bei Alta gelegene Angelanlage Storekorsnes ist von Beginn an einfach ein Garant für außergewöhnliche und vor allem kapitale Fänge! Fast jedes Jahr sind hier immer mal wieder Tischplatten jenseits der 100kg drin. Doch selbst für diese Angelperle sind Butts ab 200kg echte Ausnahmefänge.

Solch ein Ausnahmefang ist am 23. Mai Thomas Spitzner geglückt. Mit unfassbaren 246cm konnte er ein echtes Buttmonster aus dem Nordmeer ziehen. Die Tischplatte wog unglaubliche 176kg. Bei solchen Ausmaßen kann man sich vorstellen, dass die Gefrierbox übervoll wird. Logisch, dass die Angler die vielen Filets im Ort verteilt haben – nichts kommt um (doch dazu später mehr)! Besonders die Norweger freuen sich immer riesig, wenn man ihnen ein paar Buttfilets abgibt. Ich persönlich mag ja eher Dorsch-, Pollack-, Schellfisch- und Rotbarschfilets. Vielleicht liegt das auch daran, dass die Norweger den Butt ganz anders zubereiten. Die Geschmäcker sind zum Glück verschieden!

So, nun aber erst einmal zu Thomas’ Butt – Glückwunsch zum Traumfisch!

Thomas Spitzner in Storekorsnes mit 246cm Heilbutt

 

Was macht man, wenn der Traumfisch gefangen wird?

Erstmal freuen und keine falsche Scheu, die Freude mal so richtig rauszulassen! Ich habe viele Angler kennengelernt, die besonders bei solchen Fängen, wo anderen Anglern die Kinnlade nach unten klappt, eher zurückhalten sind. Der Deutsche ist in der Regel auch eher zurückhaltend, was auch nicht verkehrt ist.

Was mir aber in letzter Zeit aufgefallen ist, das sind – gerade bei solchen Fängen wie Thomas’ Butt – fragende Kommentare, die einen leicht neidischen Unterton tragen. Man liest oder hört dann: “Was willst Du mit diesem  riesigen Teil? Das ist doch viel zu viel Filet? Warum hast Du den Fisch nicht wieder freigelassen? Musstest Du den Fisch mitnehmen?”

Da wir hier nicht im Spielcasino sind, sondern es draussen auf dem Nordmeer mit echter Sportfischerei zu tun haben, verstehe ich diese kritischen Bemerkungen nur teilweise. Wenn ich die Möglichkeit habe, einen metrigen Butt ohne ihn dabei zu sehr zu verletzen landen kann, na logisch, dann darf er nach einem Foto wieder schwimmen. Wenn ich noch keinen Butt habe und es abends frisch gebratenen Butt geben soll, dann nehme ich auch den 100cm Butt mit, denn das ist die richtige Küchengröße. Doch es geht hier um die ganz großen Jungs. Und ich bin mir sicher, dass all jene mit den kritischen Bemerkungen noch nie ein solches Kaliber am Haken hatte. Denn es ist keineswegs ein Kinderspiel, diese Fische einfach nur ins Boot zu ziehen, ein Foto zu machen, den Köder zu lösen und den Fisch wieder schwimmen zu lassen.

Dank Schwanzschlinge und Flyinggaff gibt es mittlerweile einige Helferchen, die das ermöglichen, aber nicht immer klappt das. Und die Lösung, den Fisch an der Oberfläche mit einem Schnitt durch die Schnur in die Freiheit zu entlassen, ist mit dem im Maul verbleibenden Köder doch wohl auch keine Lösung. Jetzt lacht vielleicht der ein oder andere, aber genau diese Idee habe ich auch schon gehört.

Ihr seht schon, man kann aus dem Thema, wenn man es nur lange genug durchkaut, ein endloses Thema machen. Meine Meinung ist die, dass wenn es gelingt, den großen Butt wirklich schonend ins Boot zu bekommen, nach dem Foto wieder freizulassen. Doch ich habe auch nichts dagegen, wenn man ihn mitnimmt und dann – ganz wichtig – sinnvoll verwertet. Es ist dann auch völlig legitim, dass man die Filets vor Ort verteilt, sei es an die Einheimischen oder an andere Angler.

Mir persönlich sind Angler mit großen Butts viel lieber, die auch mal im Hafen und dann per Foto zeigen was alles im Nordmeer möglich ist, als jene Angler, die “Plötzen-Seelachse” auf dem Filetiertisch liegen haben!

Dieser Artikel hat Dir gefallen? Teile ihn jetzt datenschutzfreundlich!