Auf der Jagd in Norwegen

Ein Erlebnis der anderen Art

Als ich vor einigen Jahren von den Lofoten in Richtung Heimat aufbrach und entspannt auf der Straße dahinrollte, sah ich plötzlich zwei Männer, die mit grauen Anzügen und jeweils einer orange-farbenen Mütze bekleidet waren. Mit einem geschulterten Gewehr querten die beiden Herren recht entspannt die Straße. In Gedanken versunken überlegte ich, was die Beiden wohl planten. Logisch erschien mir eigentlich nur eins: “Die müssen irgendetwas jagen!” Ich setzte meine Fahrt fort und überlegte dabei, was denn wünschenswerter Weise vor den Lauf der Jäger kommen konnte oder eher sollte. Nach erneuten fünf Minuten Autofahrt staunte ich nicht schlecht, denn siehe da, erneut erschienen mir einige graue Eminenzen.

Nun wollte ich es aber wissen und stoppte meinen Wagen – eine Pause war eh längst überfallig. “Hejsan!” Ja nun aber wollte ich es wissen, denn ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass hier fliegende Fische über die Bergkämme schweben und wie Tontauben erlegt werden. Nein, die Männer und Frauen waren auf Elchjagd. Das graue Gewand diente quasi als Tarnung in der doch recht kargen und grauen Landschaft. Die orangenen Utensilien wurden und werden aus Sicherheitsgründen getragen. Erstens helfen Sie dem nahenden PKW-Fahrer als sichtbares Erkennungsmerkmal und zweitens – logisch und besonders wichtig – als Hinweis für die anderen Jäger, das Zielfernrohr doch bitte in eine andere Richtung zu lenken.

Ich hätte seinerzeit nicht für möglich gehalten, dass die Elchjagd so populär ist. Mittlerweile weiß ich es besser. Im August und September sind nicht nur Norweger, sondern auch viele jagdbegeisterte Touristen teilweise für Tage in der Natur unterwegs, um den Elchen nachzustellen. Was ich über die Jahre besonders feststellen sollte war der Fakt, dass die Elchjagd in etwa so populär wie das Angeln ist. Die süddeutschen Angler werden jetzt sagen: “Ja, ist doch bei uns auch so!” Ich hatte neulich erst Kontakt zur renommierten Jagdschule Abt. Auch hier hieß es, dass es vor allem im Süden Deutschlands große Parallelen zwischen Anglern und Jägern gibt. Nicht umsonst finden Anglermessen in Verbidnung mit Jagdmessen statt – so beispielsweise die “JAGEND und Fischen” in Augsburg.

Wer sich also wundert, warum der Hütteneigner in Norwegen im August und Septmeber nicht gleich antwortet, ja dann ist es wahrscheinlich, dass er auf der Jagd ist…fragt sich nur was: Heilbutt oder Elch!?

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