Angelschein für Norwegen – ja oder nein: hier bekommt ihr die Antwort

Einführung in die Angelei in Norwegen

Immer wieder erreichen mich Anfragen von Lesern meiner Seiten hinsichtlich eines Angelscheins für Norwegen. Viele sind sich unsicher, ob das Angeln in Norwegen ohne Angelschein möglich ist. Der Grund für die Unsicherheit ist sicherlich die Tatsache, dass das Angeln in Deutschland nur mit einem Fischereischein – und dem Ablegen eines Prüfungsnachweises der damit verbundenen Fischereiprüfung – möglich ist. Weiterhin benötigen die Angler für die hiesigen Gewässer häufig noch einen Erlaubnisschein. Nachfolgend möchte ich euch einen kurzen Überblick für Norwegen geben.

Informationen für das Angeln im Meer in Norwegen

Das Angeln vor den Küsten Norwegens ist kostenlos. Jeder kann ohne im Besitz einer deutschen oder norwegischen Angellizenz zu sein fischen, wann und soviel er will.

Als selbstverständlich zu erachten sei dabei natürlich die Tatsache, dass das Angeln nur zum Eigenbedarf und im Sinne der Nachhaltigkeit zu erfolgen hat. Der Verkauf von selbstgefangenem Fisch ist übrigens verboten.

An dieser Stelle möchte ich insbesondere nochmal auf das Thema Mindestgrößen der zu beangelnden Fische sowie die aktuell gültige 20-Kilo Regel (Achtung, seit 2018 neue Fischausfuhr-Regel, daher sind diese Angaben immer ohne Gewähr!) hinweisen. Diese Ausfuhrquote gilt für in norwegischen Küstengewässern durch Sportangeln erbeuteten Fisch. Gekaufter Fisch sowie Süßwasserfische, einschließlich Lachs, Forelle und Saibling, sind von der Ausfuhrquote nicht betroffen. Zusätzlich zur Ausfuhrquote kann ein ganzer Fisch (Trophäenfisch) ausgeführt werden.

An der norwegischen Grenze sowie im Inland werden immer wieder stichprobenartige Kontrollen durchgeführt. Zuwiderhandlungen werden mit Beschlagnahmung des Fisches und hohen Geldstrafen geahndet.

Es sollte selbstverständlich sein, dass jeder nur soviel fängt, wie er auch wirklich verwerten kann. Wenn ich aus Norwegen mit 20kg feinstem Filet nach Hause komme, dann reicht dies wirklich lange und für sehr viele Grillfeiern, wo ich gerne mal ein paar Filets dünste oder direkt knusprig bruzzel.

Daher treffen Angler die meinen, dass 20 kg Ausfuhrquote zu wenig seien, auf mein persönliches Unverständnis!

Ihr seht, dass es gar nicht so verkehrt ist, sich mit einem waidgerechten Umgang mit der Kreatur Fisch auseinanderzusetzen. Und das trotz der Tatsache, dass ihr eigentlich keinen Fischereischein für das Meeresangeln in Norwegen benötigt. Auf angelschein.net haben Norwegenangler ohne deutschen Angelschein (gern auch mit) die Möglichkeit, sich dahingehend noch intensiver zu beschäftigen.

Informationen für das Angeln im Süßwasser (Flüsse und Seen) in Norwegen

Alle Angler über 16 Jahre, die Lachs-, Meerforellen- oder Wandersaibling angeln wollen, müssen zuerst eine staatliche Angelabgabe bezahlen. Die Gebühr ist Voraussetzung, um Angelscheine kaufen zu können, berechtigt aber selbst nicht zum Angeln in bestimmten Gebieten. Die Fischereigebühr ist gültig vom 1. April – 31. März des folgenden Jahres.

Mittlerweile kann man diese staatliche Angelabgabe (notwendig für das Angeln auf Lachs, Meerforelle und Wandersaibling) ganz bequem online zahlen und spart sich so den Weg zum örtlichen Postamt.

Um eine Genehmigung für den Fischfang in Binnengewässern in Norwegen zu erhalten, benötigt ihr einen lokalen Angelschein. Es gibt nur wenigen Ausnahmen, wo dieser Schein nicht benötigt wird. Der lokale Angelschein ist in etwa mit dem in Deutschland bekannten Erlaubnisschein für das entsprechende Gewässer zu vergleichen. Hier kann euch der Gastgeber oder direkt euer Reiseanbieter weiterhelfen. Oft werden bis auf die staatliche Angelabgabe alle weiteren Gebühren direkt von jenen abgewickelt und für euch als Pakete gebucht.

Da sich in vielen Flüssen Norwegens der Parasit Gyrodactylus Salaris ausgebreitet hat – dieser ist für Junglachse leider tödlich – müssen Angelgeräte an dafür vorgesehenen Stationen desinfiziert werden. Die Gebühr (ca. 100,- bis 150,- NOK) ist häufig mit im Erlaubnisschein des entsprechenden Gewässers inkludiert.

Zu guter letzt: Die anglerischen Möglichkeiten, ob nun vor den Küsten oder aber den zahlreichen Seen und Flüssen Norwegens, sind riesig. Fischt mit „Augenmaß“ und reflektiert immer wieder, in welch traumhafter Natur ihr eurem Hobby nachkommen könnt.  Diese Möglichkeiten wollen wir natürlich den vielen Angelergenerationen nach uns erhalten.

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