Von klein nach groß – Bootssport in Norwegen

Die Entwicklung der Angelboote in Norwegen

Normalerweise sind wir Angler in Norwegen mit unseren 19 Fuß Angelbooten mit sportlichen 50 Pferdestärken unterwegs. Diese Bootsgröße und Motorisierung zählt heute als Standard. Die Nachfrage nach größeren Angelbooten ist mittlerweile soweit vorangeschritten, dass die Vermieter in Norwegen seit geraumer Zeit auch Angelboote mit einer Größe von 22 bis 24 Fuß – teilweise mit Kabine – und einer Motorisierung von 100 und mehr PS zur Verfügung stellen. Wenn ich daran denke, mit welchen “Nußschalen” ich meine ersten Angeltouren auf dem Nordmeer unternommen habe. Mit 16 Fuß GFK-Angelbooten und 10 PS ging es damals in See – ja, wir haben alle mal klein angefangen. Neben der Unwissenheit war schlicht und einfach auch die Nachfrage und das Angebot nach größeren Angelbooten nicht vorhanden. Erst nach und nach entwickelte sich ein Umdenken in der Nachfrage von den kleinen GFK-Booten und tuckernden Dieselschnecken hin zu Alubooten mit mindestens 19 Fuß und 40 bis 50 PS. Auch die Elektronik an Bord hat sich stark verbessert – zum Glück! Denn mit guten Echoloten und Kartenplottern – häufig in einem Gerät kombiniert – spart man sich nicht nur die Mitnahme seiner Geräte – wie es früher teilweise üblich war – sondern erhöht die Sicherheit an Bord um ein Vielfaches. Mein Rat an jeden Norwegenneuling: schaut, dass ihr zu euren Unterkünften ordentliche Boote buchen könnt. Diese sind viel wichtiger als die Sauna im Haus! Spart bitte nicht bei den Angelboote. Als Empfehlung: bei einer drei- bis vierköpfigen Angelcrew bedarf es 19 Fuß und 40 bis 50 PS. Ob nun Alu oder GFK ist mal wieder so eine Ansichtssache. Ich persönlich bevorzuge die Aluboote, da ich finde, dass diese besser im Wasser liegen und nicht so aufschaukeln.

Der Wunsch nach mehr

Der Wunsch nach mehr im Meer, könnte es auch heißen. Der ein oder andere Norwegenangler steuert auch in den hiesigen Gewässern ein Motorboot – ich setze jetzt einfach mal den Besitz eines Sportbootführerscheins See voraus. So fahre ich mit meinen Angelfreunden ab und an auf der Ostsee zum Angeln und stelle den Dorschen nach. Nicht nur das Angeln, sondern bereits die Bootsfahrt macht unheimlich Spaß. Nicht umsonst ist der Bootssport ein eigener Sport für sich, der uns auf dem Element Wasser quasi in eine andere Freiheit entführt. Wenn sich dazu noch der Angelsport kombinieren läßt, umso besser und spannender! Alle paar Jahre besuche ich die boot in Düsseldorf, um einfach aus Interesse nach neuen Modellen für uns Wassersportler zu schauen. Oft bleibt einem beim Anblick der neuesten Modelle der Mund offenstehen und man möchte sagen: “Wow, pack mir dieses Boot da ein!” Aber ein Blick auf den Preis und der Mund geht schnell wieder zu bzw. er steht noch vieeeeel weiter offen, als zuvor. Das eigene Boot wird also für viele ein Traum bleiben. Aber warum teuer kaufen, wenn man es auch mieten kann! Insbesondere für größere Modelle ist das der Fall. Mein Spezi und ich hatten vor, den Sportbootführerschein See auf den Sportküstenschifferschein zu erweitern. Aus zeitlichen Gründen hatten wir die ganze Geschichte immer wieder verworfen, zumal der Schein auch ein paar Euro kostet. Doch wir wollten unbedingt einen Segelurlaub machen. Doch wie so oft im Leben ist es nicht zwangsweise nötig, dass man alles selber machen muß. Warum also nicht einen Skipper samt Segelschiff buchen! Gesagt getan, denn seit Jahren wollen wir endlich einmal den Adlergrund befischen. Ich bin gespannt und werde euch berichten!

Dieser Artikel hat Dir gefallen? Teile ihn jetzt datenschutzfreundlich!