Den Fisch richtig nach Hause bringen

Richtig einfrieren und gut verpacken

Besonders Norwegen-Neulinge stehen vor der Frage: “Wie bekomme ich den gefangenen Fisch richtig und vor allem gefroren nach Hause?” Doch der Reihe nach! Die richtige Fischverarbeitung beginnt bereits auf dem Angelboot. Kehlt alle gefangenen Fische ordentlich – auch wenn ihr euch in einem Fangrausch befindet.

Die Qualität der Fische wird es euch danken. Also liebe Angler, Fische abhaken, waidgerecht abschlagen, kehlen und am besten mit einem feuchten Tuch abdecken. Im Hafen angekommen, werden die Fische nun filetiert. Welche Tricks es da zu beachten gibt, werde ich in einem späteren Artikel aufzeigen.

Doch nun soll es um das Einfrieren gehen!

Zu Beginn ein Tipp, der mir von Fokko Weiland seiner Zeit per Mail zuging, danke an dieser Stelle: “Die Filets gleichmäßig unten in eine Gefriertüte legen, dann die Tüte aufrollen. Dabei die Luft herausdrücken, es entsteht eine Rolle, die mit einer Banderole aus Isolierband versehen wird. Es kann kein Gefrierbrand entstehen. Das Gefriergut bleibt bei dieser Methode sehr lange frisch und ist äußerst kostengünstig.”

Die meisten “Norwegenfahrer” werden sehr wahrscheinlich eine »stinknormale« Tiefkühlbox für die erbeuteten Fische während der Heimreise verwenden. Eine weitere Möglichkeit ist die Verwendung von Styroporboxen. Entweder baut man sich selber eine (Styropor aus dem Baumarkt) oder verwendet fertige.

Ich persönlich rate aber dazu, eine ordentliche Box zu kaufen. Man gibt soviel Geld für Angelgeräte aus und ich meine das ist eine der besten Investitionen für das Angeln in Norwegen!

Wer auf der Suche nach der richtigen Box ist, der kann sich mal diesen Kühlboxen-Vergleichstest ansehen.

Wer in der Nähe von Fischauktionshallen wohnt, sollte dort vielleicht mal anfragen. Dort gibt es meist erstklassige Fischboxen. Wenn in eurem Norgeurlaub eine Fischfabrik in der Nähe liegt, wäre das eine weitere Möglichkeit, um gute Styroporboxen zu bekommen. Aber aufpassen: Nehmt nicht die weißen dünnwandigen Boxen, in denen in der Regel der Lachs geliefert wird. Diese brechen aus eigenen Erfahrungen recht schnell auseinander und sind auch von der Isolation nicht wirklich geeignet!

Den Fisch in der Truhe einfrieren – so wird es gemacht

  • Die Plastik- oder Styroporbox in die 220 Volt Tiefkühle der Hütte stellen.

  • Die Fische abgepackt in die Box legen. Kleinere Lücken mit Zeitungspapier ausstopfen, dadurch erreicht man eine bessere Isolierung.

  • 2-3 Tage vor Abreise die 220 Volt Tiefkühle auf höchste Tiefkühlleistung einstellen, wenn die Tiefkühle das zulässt.

  • Bei Abreise allen überschüssigen Luftraum mit Zeitungspapier beseitigen. Das ist wohl einer der wichtigsten Informationen überhaupt. So vermeidet ihr, dass gerade die obere Schicht antaut. Übrigens: Wenn die erste Schicht dennoch antaut, dann ist das auch kein Beinbruch! Verbraucht diesen Fisch einfach zeitnah. Ich muss gestehen, dass ich diesen auch einfach so in die Gefriertruhe zu Hause geworfen habe und ich lebe heute noch.

  • Box schließen und den Spalt zwischen Deckel und Boxenkörper mit Isolierband abkleben. So entweicht auch dort keine kalte Luft aus der Box.

  • Bei der Abreise 220 Volt Tiefkühle wieder auf -18 Grad zurückregeln! Sonst wird nur unnötig Energie verbraucht.

Fische in der Box im Freezer

Hier ein paar teilweise ganze Fische zum späteren Räuchern in der Gefrierbox.

Wichtig ist, dass die Fische vor Abfahrt nochmal auf Schockfrost bzw. höchst mögliche Gefrierstufe gestellt werden. Am Morgen der Abfahrt alles schön luftdicht verschliessen und mit Isolierband zukleben. Dann die Boxen ins Auto, am besten am Boden des Laderaums, da kalte Luft bekanntlich zu Boden sinkt und die warme nach oben steigt. Da der Fisch zwei Tage unterwegs ist, kann es passieren, dass die oberste Schicht leicht angetaut ist. Das ist aber kein Problem, da ihr euren Daheimgebliebenen in den kommenden Tagen eh Fisch servieren müsst und diese kann gleich gegessen werden.

Wer mit dem Flieger unterwegs ist, der hat von Gefriertruhe zu Gefriertruhe in der Regel noch weniger an Zeit zu überbrücken. Umso besser also! Also keine Angst vor Flugreisen und der Frage, wie man den Fisch nach Hause bekommt.

Trophäenfisch – ja oder nein

Die Frage nach dem Trophäenfisch taucht auch immer mal wieder auf. Wie ihr wisst, dürft ihr nach heutigem Stand 15 kg Filet Meeresfisch und einen Trophäenfisch mit nach Hause nehmen.

Anmerkung: Das war der alte Stand. Zum 01.01.2018 ist kein Trophäenfisch mehr erlaubt! Beachtet die neuen Ausfuhrregeln!

Beim Bild oben seht ihr, dass die Kapazität rein von der Box beschränkt ist. Wenn ich dort also einen 15kg Dorsch reinpacken würde, wäre es das rein von der Kapazität her gewesen! Also meine Meinung dazu: Macht ein Bild und nehmt das Filet mit. Wer es denn unbedingt machen möchte, denkt vielleicht über die Idee nach, nur den Kopf zum Präparieren zu nehmen.

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